Die Mikrobiologie ist ein Teilgebiet der Biologie und befasst sich mit Mikroorganismen. Diese sind dadurch gekennzeichnet, dass ihre Struktur sehr klein und in der Regel nicht sichtbar ist.
Ein Schimmel Befall der mit dem bloßen Auge sichtbar ist, ist bereits zu einer sehr hohen Dichte angewachsen.
Bei Feuchteschäden in Innenräumen sind vor allem Pilze, Bakterien und Hefen relevant. Häufig werden Feuchteschäden nur im Zusammenhang mit Schimmelpilzen betrachtet. Eine fachlich richtige Bewertung muss jedoch auch andere mögliche Mikroorganismen mit einbeziehen.
Die Bezeichnung Schimmelpilz ist eine umgangssprachlich, der sich jedoch im Bereich der Bauschäden etabliert hat. In der Natur kommen ca. 200.000 verschiedene Pilze vor. In Wohnungen oder auf einer Wand sind nur einige hundert.
Wie in der Biologie üblich, werden die Pilze oder Bakterien mit einem lateinischen Doppel Namen bezeichnet. Zuerst wird die Gattung genannt und dann die Art. Als Beispiel sei hier der Pilz Aspergillus versicolor angeführt, der häufig bei Wasserschäden vorkommt.
Pilze und Bakterien kommen überall in der Natur vor und erfüllen wichtige Aufgaben. Sie sind ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt. Über die Außenluft oder durch den Transport auf Gegenständen können Sporen oder andere Bestandteile in die Räume gelangen. Nur ein steriler Raum ist ohne mikrobiologische Teile oder Fragmente.
Einen normalen Wohnraum ohne Schimmel gibt es nicht, es liegen immer die natürlichen Hintergrundwerte vor. Kommt es hingegen zu einer unnatürlichen Anhäufung oder ein Wachstum von Schimmelpilzen in den Räumen spricht man von einem Befall.
In Wohnungen stellt ein mikrobieller Befall einen Sachmangel dar, der die Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigt und sogar die Gesundheit schädigen kann.
Mikrobielles Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien findet statt, wenn alle wichtigen Parameter vorliegen. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Feuchtigkeit und das Nährstoffangebot.
Neben diesen Bedingungen sind noch weitere, wie Sauerstoff und Temperatur, notwendig. Diese Randbedingungen beeinflussen jedoch bei Wasserschäden das Wachstum nicht wesentlich. Organisches Material, das als Nährstoff dient, findet sich in Wohnungen oder an der Wand als Baumaterial oder sogar im Staub.
Ein Nährstoffangebot liegt bei Schäden immer vor. Wie stark der Befall wächst, hängt jedoch von der lokalen Situation ab. So wachsen Schimmelpilze und Bakterien in der Estrich Dämmung auf einer Holzwolle-Dämmung schneller als auf einer Dämmplatte aus Polystyrol. Mikroorganismen können sich bilden, so lange ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist. Bis kann bis zum Abschluss der technischen Trocknung des Fußbodens der Fall sein.
Ein Schimmelschaden folgt einem ursächlichen Mangel oder Schaden. Wichtig ist, dass eine reine Beseitigung von Pilzen und Bakterien, ohne die Ursachen zuvor abgestellt zu haben, einer Symptombehandlung gleicht. Auch das bloße Überstreichen des Schimmels an der Wand ist keine richtige Schimmelsanierung.
Bei einer Schimmelsanierung ist grundsätzlich zu unterscheiden, wie groß der Befall ist. Bis zu einer Größenordnung von 20 cm² können auch Laien eine Sanierung vornehmen. Die gesundheitlichen Gefahren einer solchen Kleinschadensanierung sind sehr gering. Ab einer Befallsfläche von 0,5 m² sind Spezialfirmen zu beauftragen.
Kommt es in genutzten Räumen zu einem Schaden, sind Sofortmaßnahmen einzuleiten.
Neben verschiedenen Richtlinien greift bei einer Sanierung auch der Arbeitsschutz in Form der Biostoffverordnung und der Berufsgenossenschaftlichen Information der Berufsgenossenschaft Bau (BG Bau).
Grundsätzlich können glatte Oberflächen, wie Glas oder Fliesen, desinfiziert werden. Poröse zum Beispiel Matratzen, sind zu entsorgen. Ist dies nicht möglich, ist eine Einzelfallbewertung notwendig. Bei Schimmel in oder auf Baumaterialien sind weitere Faktoren zu berücksichtigen. Welche Maßnahmen dann konkret bei einem Schimmelbefall durchzuführen sind, muss individuell geklärt werden.