Der Bauschaden ist wie jeder andere bauliche Ablauf ein Prozess, der einer fortlaufenden Optimierung bedarf, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Als Sachverständiger beantworten wir zwar Fragen zur Ursache oder Verursacher, aber deshalb werden die Schadenskosten noch nicht reduziert. Ein wesentlicher Teil der Tätigkeit ist die von uns entwickelte Prozessoptimierung bei Bauschäden. Durch unser Expertenwissen erkennen wir Verbesserungen im Ablauf, leiten sie an und kontrollieren sie auf ihre Wirksamkeit hin.
Wir sorgen dafür, dass die richtigen Maßnahmen richtig umsetzt werden. So sparen unsere Kunden Zeit und Geld bei der Abwicklung und vermeiden Konflikte.
Die Arbeitsweise möchten wir gerne an einem einfachen Fallbeispiel aus unserer Praxis zeigen.
In einem Neubau wurde nach der Fertigstellung ein Wasserschaden an einem Abwasserrohr vom Mieter festgestellt. Die Ursache war in diesem Fall eindeutig klar und wurde innerhalb eines Tages repariert. Und die Frage nach dem Verantwortlichen war bisher eindeutig zu beantworten. Eigentlich war kein Bausachverständiger notwendig.
Nach 3 Monaten sollte dann auch die technische Trocknung durchgeführt werden. Jetzt wurde unsere Expertise angefragt. Es sollte geprüft werden, ob Schimmelpilze in der Wohnung vorkommen. Der Mieter hatte dunkle Verfärbungen auf den Trockenbauwänden erkannt.
Während der Bearbeitung wurde schnell deutlich, dass erheblich mehr Wasser ausgetreten ist als damals angenommen und dass sich in der Folge auch Schimmel gebildet hatte. Es fand sich nun ein beträchtliches Schadensausmaß vor und die Schimmelsanierung dauerte mehr als eine Woche.
Bei der Überprüfung des Ablaufes wurde klar, worin die Probleme lagen. Der betroffene Schadensbereich wurde nicht komplett erfasst und die technische Trocknung wurde erst nach ca. 3 Monaten begonnen. Der größte Teil der Schadenskosten hätte durch zielgerichtete Maßnahmen verhindert werden können.
Jetzt musste die Frage nach dem Verantwortlichen, der die Kosten übernimmt, diskutiert werden. Für das überhöhte Schadensausmaß sind weitere Beteiligte Mitverantwortlich. In der Regel führt das zu Konflikten, die nicht selten in Bauprozessen enden. In der Praxis kann bei einem solchen Rechtsstreit keine Partei ihre Auffassung von „Recht“ voll durchsetzen. Es kam zu einer Mitverantwortung in der Kostenübernahme.
Bei einem Kosten Anteil von 20 % aus dem Fallbeispiel mussten ca. 9.600 € aufgewendet werden. Im Vergleich dazu wären bei einer optimalen Abwicklung nur 2.400 € notwendig, wenn auch hier eine Mitverantwortung festgestellt worden wäre. Der Aufwand für die Rechtsstreitigkeit ist darin noch nicht enthalten.
Fazit: Es reicht nicht aus zu wissen, wer den Bauschaden verursacht hat, sondern es muss nach einem Bauschaden richtig gehandelt werden, um die Kosten zu minimieren.
Wolfgang Draxl
Master of Engineering
Studium an der Hochschule Kaiserslautern
Fachrichtung Bauingenieurwesen, Vertiefung Bauschäden und Baumängel
Zertifizierter Bausachverständiger für Baumängel, Bauschäden und Instandsetzungsplanung von der Hochschule Kaiserslautern
Zusätzliche Qualifizierungen
Fachwirt HWK
Ausbilder nach AEVO
Zentralheizungs- und Lüftungsbauer
Baubiologe IBN
Baubiologischer Messtechniker IBN
Sachverständiger für Feuchte- und Schimmelschäden in Innenräumen (TÜV)
Projektleiter für die Sanierung von Schimmelschäden (TÜV)
Sachkundenachweis zur Sanierung von Gebäudeschadstoffen nach BGR128, B
Fachkundenachweis zur Schimmelpilzsanierung (BG Bau)